Sardinien, die zweitgrößte Insel im Mittelmeer, ist ein Ferienparadies abseits des Massentourismus. Geradezu überwältigend ist die landschaftliche Vielfalt der Insel – von den Traumstränden am türkisblauen Meer bis zum einsamen, mit dichten Eichenwäldern bedeckten Bergland. Die aromatisch duftende Macchia bezaubert mit ihren farbenfrohen Zistrosen und den üppigen Wildblumen, die im Frühjahr in voller Blüte stehen. Unzählige Steinmäuerchen überziehen zur Einfriedung von Feldern und Weiden die Landschaft. Schafherden weiden auf den Wiesenhängen, Mufflons und Wildschweine durchstreifen das wilde Hochgebirge.
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
Aufstieg zum Monte Tiscali, Supramonte |
Granitfelsen in der Gallura |
||
Sardinien bietet vielfältige Wandermöglichkeiten, für gemütliche Wanderungen ebenso wie für anspruchsvolle Bergtouren. Das Dach der Insel besteht aus dem Gennargentu-Massiv mit der angrenzenden Barbagia, eine sehr lohnende Wanderregion, in der sich auch die Punta La Marmora erhebt, mit 1834 m der höchste Gipfel Sardiniens. Weiter östlich erstreckt sich das wilde Kalksteingebirge des Supramonte mit seinen strahlend weißen Felswänden, dicht bewaldeten Hängen, steilwandigen Tälern und felsigen Schluchten. Das zerklüftete Karstmassiv, auch als “sardische Dolomiten” bezeichnet, ist ideal zum Wandern geeignet, zieht aber auch Kletterer und Höhlenkundler in seinen Bann. Zu den landschaftlichen Höhenpunkten gehören die gewaltige Felsschlucht Golu su Gorroppu und und der Monte Tiscali mit seiner grandiosen Einsturzdoline. |
|||
Ausläufer des Supramonte am Golf von Orosei
Costa del Sud bei Chia
Nicht weit von der betriebsamen Costa Smeralda ragen die zerklüfteten Granitkämme der Gallura im Nordosten Sardiniens auf. In der Nähe von Tempio erhebt sich der gewaltige Monte Limbara mit seinen seltsamen Felsformationen, die Wind und Wetter im Laufe der Zeit aus dem Gestein herausmodelliert haben.
Durch den Cixerri-Graben getrennt liegen im Südwesten zwei große, mit dichten Eichenwäldern bestandene Gebirge, der Iglesiente und der Sulcis. Abraumhalden, verlassene Bergbaudörfer und alte Minen zeugen davon, dass in dieser Gegend einst intensiv Bergbau betrieben wurde. Für Besucher zugänglich ist das eindrucksvolle Bergwerk Montevecchio.
Inmitten der fruchtbaren Marmilla erhebt sich die Giara di Gesturi, eine mit lichten Korkeichenwäldern und flachen Sumpfseen bedeckte Basalthochebene, auf der halbwilde Pferde frei umherstreifen.
Vorgeschichtliche Kulturen haben ebenso wie Karthager (Punier), Römer, Byzantiner, Pisaner und Spanier ein reiches Erbe hinterlassen. Archäologische Stätten wie Nora und Tharros zeugen von der punischen Herrschaft, wunderschöne romanische Kirchen (rechts: Saccargia) vom pisanischen Einfluss. Auf geschichtsträchtigem Boden erheben sich tausende von Nuraghen, Steintürme einer faszinierenden bronzezeitlichen Kultur, stolz in der Landschaft. Oben abgebildet: Bosa am Fluss Temo. Sardinien ist voller Überraschungen – gehen Sie auf Entdeckungstour!
Plant man, mit der ganzen Familie einen erholsamen Wanderurlaub in der schönen, ursprünglichen Landschaft Sardiniens zu verbringen, so ist die Freude am Urlaub quasi schon vorprogrammiert. Was aber macht man, wenn man allein stehend ist und seinen Wanderurlaub trotzdem nicht nur mit sich selbst verbringen möchte? Dann gibt es mehrere Möglichkeiten. Entweder, man bucht eine Gruppenreise, die sich ausschließlich an Alleinstehende richtet, oder aber man gibt mehrere Kleinanzeigen in den Anzeigenblättern seiner Umgebung auf. So kann man gezielt nach einem Mitreisenden suchen. Verläuft die Suche erfolgreich, kann daraus nicht nur eine schöne gemeinsame Reise, sondern vielleicht auch eine Freundschaft entstehen ...
Faszinierend: die Granitporphyrklippen am Capo Bellavista bei Arbatax (Ogliastra). Die Provinz Ogliastra liegt an der mittleren sardischen Ostküste und hat noch viel mehr zu bieten, so die grandiose Karstlandschaft des Supramonte und die Taccus (Felsschroffen aus Kalkstein) der Barbagia, wie sie etwa um Ulassai anzutreffen sind. Markierte Wanderwege ermöglichen herrliche Touren.
Einige Fakten und Zahlen: Sardinien (ital. Sardegna) gehört politisch zu Italien und hat seit 1948 den Status einer Autonomen Region. Das zentral im westlichen Mittelmeer gelegene Sardinien ist von seiner Nachbarinsel Korsika durch die nur 12 km breite Meerenge von Bonifacio getrennt, doch bestand nie viel Kontakt zwischen beiden Inseln. Rund 180 km sind es bis zur afrikanischen Küste, etwas mehr zum europäischen Kontinent. Damit ist Sardinien weiter vom Festland entfernt als jede andere Insel im Mittelmeer. Angesichts ihrer Größe und landschaftlichen Vielfalt wird die Insel oft auch als “kleiner Kontinent” bezeichnet. Mit einer Fläche von knapp 24000 qkm ist Sardinien nur geringfügig kleiner als Sizilien, die größte Insel im Mittelmeer. Zwischen der Punta del Falcone im äußersten Norden und der Südspitze am Capo Teulada sind es 271 km, bei einer maximalen West-Ost-Erstreckung von 143 km. Einschließlich der kleinen, vorgelagerten Inseln erreicht Sardinien eine Küstenlänge von über 1800 km.
Mit einer Bevölkerungszahl von nur 1,6 Millionen ist Sardinien die am dünnsten besiedelte Region Italiens. Fast ein Viertel der Bevölkerung wohnt im Großraum Cagliari, wo sich Industrie, Handel und Gewerbe konzentrieren. Die geschäftige Hauptstadt Cagliari hat 240.000 Einwohner. Zweitgrößte Stadt mit 120.000 Einwohnern ist Sassari im Norden der Insel. Die restliche Bevölkerung lebt überwiegend in Dörfern und einigen Kleinstädten; Einzelgehöfte und Streusiedlungen sind die Ausnahme.
Die Borghi Autentici d’Italia (BAI) - die “authentischen Dörfer Italiens” - sind ein Netzwerk kleiner Gemeinden, die durch eine nachhaltige Entwicklung ihre Lebensqualität und Attraktivität fördern möchten. Viele der authentischen Dörfer sowie ihre Umgebung haben ein interessantes touristisches Angebot, das im Zeichen der Nachhaltigkeit entwickelt wird (vor allem im Bereich Natur/Wandern, Gastronomie und Kultur). Die meisten dieser Dörfer sind allerdings wenig bekannt und besucht, da sie sich mehrheitlich außerhalb der klassischen touristischen Routen und Regionen befinden. Diese Ursprünglichkeit macht ihren besonderen Reiz aus.
Der Begriff der Comunità Ospitale, also der „gastfreundlichen Gemeinde“, fasst die Reisephilosophie des Verbundes gut zusammen. Besucher bekommen die Chance, ihr Reiseziel, die Gegend und die Menschen, die dort leben, persönlich kennen zu lernen und zu erleben. Dafür gibt es in jedem authentischen Dorf einen „Dorfengel“, der als Vermittler zwischen Einwohnern und Gästen agiert und diesen immer zur Verfügung steht. Die Gäste wohnen z.B. in einem albergo diffuso, einem „dezentralen Hotel“, dessen Zimmer auf verschiedene, meist historische Gebäude im Dorf verteilt sind. Oder die Gäste wohnen in einer kleinen, familiengeführten Pension oder in einem agriturismo (Bauernhof). In Botteghe dei Sapori Autentici, Dorfläden, werden lokale Spezialitäten und andere typische kunsthandwerkliche Produkte verkauft.
Auf der Website (italienisch/englisch) kann man sich über die am Verbund teilnehmenden Dörfer informieren. Auf Sardinien sind dies gegenwärtig Aggius, Bolotana, Collinas, Domos Rujas, Galtellì, Laconi, Masullas, Olzai, Santu Lussurgiu, Sardara, Silanus and Siniscola.