Logudoro & Meilogu

AUTOTOUR - LOGUDORO UND MEILOGU

Alghero  - Bosa  - Montresta  - Padria  - Bonorva  - Rebeccu  - Sant' Andria Priu  - Burgos  - Bottidda  - Bono  - Ittireddu  - Mores  - Ardara  - Siligo  - Nuraghe Santu Antine  - Torralba  - Bonnanaro  - San Pietro di Sorres  - Romana  - Monteleone Rocca Doria  - Villanova Monteleone  - Alghero

304 km; ungefähr 15 Stunden mit kurzen Besichtigungen (zwei bis drei Tage)

 

Abwechslungsreiche Landschaften, malerische Ortschaften, romanische Kirchen, großartige Nuraghen und geheimnisvolle Feenhäuser erwarten uns im Nordwesten Sardiniens. Hier liegt das mittelalterliche Kleinkönigreich Torres, der heutige Logudoro (von locus torres), mit seiner alten Hauptstadt Ardara. Im Süden des Logudoro wechseln Talniederungen, steil aufragende Tafelberge, weite Hochflächen und isolierte Vulkankegel einander ab. Aufgrund eines Vergleichs mit einer ebenfalls vom Vulkanismus geprägten Landschaft hat der Sardinienforscher La Marmora diese Gegend als „Sardische Auvergne“ (Alvernia sarda) bezeichnet.

Von Alghero folgen wir der Küstenstraße nach Süden bis Bosa (40,5 km). Eng scharen sich die hohen, in warmen Ockertönen gehaltenen Altstadthäuser auf der nördlichen Flussseite des Temo zusammen, überragt von der mächtigen Burgruine des Castello di Serravalle (auch Castello Malaspina gennant). Der rötliche Trachyt, aus dem die meisten Häuser erbaut sind, erinnert zwar an Buntsandstein, ist jedoch vulkanischen Ursprungs. Von der palmengesäumten Uferpromenade bietet sich ein schöner Blick über bunte Fischerboote hinweg auf die ehemaligen Gerberhäuser (Sas Conzas) am gegenüberliegenden Ufer. Von der Südseite der alten Bogenbrücke, die den Temo überspannt, führt die Via Sant'Antonio landeinwärts an der Kirche Sant'Antonio (16. Jh., katalanische Gotik) und der Kirche San Giorgio vorbei zur romanischen Kirche San Pietro extramuros. Im Jahr 1073 erbaut und später kaum noch verändert, ist dieses Gotteshaus ein schönes Beispiel des romanischen Baustils.

Die Weiterfahrt geht nach Norden in vielen Serpentinen durch einsames und waldiges Bergland nach Montresta (57,5 km). Kurz hinter dem Ort fahren wir an einer Linksabzweigung (nach Villanova Monteleone beschildert) vorbei bergab und überqueren unten im Tal den Rio Piccarolu. Kurz danach geht es an einer Linksabzweigung vorbei geradeaus weiter. Bald überqueren wir den Fiume Temo, und die Straße steigt im Tal des Riu Mulinu nach Padria an (72 km). In dieser Ortschaft sehenswert ist die Pfarrkirche im Stil der Katalanischen Gotik. An der zentralen Straßenverzweigung biegen wir scharf rechts auf die SS292 Richtung Suni. Kurz hinter dem Ortsende fahren wir an der Straßenverzweigung links nach Pozzomaggiore weiter. Wir folgen der Umgehungsstraße um Pozzomaggiore (76 km), bis wir sie an der Kreuzung verlassen, die rechts nach Semestene/Bonorva beschildert ist. Diese Straße führt in das Tal des Rio sa Puntigia hinab.

Wir befinden uns inmitten einer sanft gewellten Schichtstufenlandschaft. Es geht an einer Rechtsabzweigung vorbei, die nach Bosa/Macomer beschildert ist. Bald passieren wir das Kirchlein San Nicolo di Trullas, das links in den Feldern steht, und fahren an Semestene vorbei (87 km). Wir kommen auf die Autobahn (91 km), fahren ganz kurz nach rechts und biegen sogleich links nach Bonorva ab. Geradeaus geht es durch Bonorva (92,5 km) in Richtung Bono. Die Straße schlängelt sich in eine Talniederung hinab, wo wir die beschilderte Rechtsabzweigung „Sant' Andria Priu/Rebeccu“ nehmen (95 km). Rechts oben am Hang sehen wir das romanische Kirchlein San Larentu. Wir verlassen die Hauptstraße in einer Linkskurve und fahren hier geradeaus weiter (97,5 km; beschildert). Das Sträßchen schlängelt sich nach Rebeccu empor (99 km).

Nachdem wir uns den putzigen Weiler angesehen haben, fahren wir wieder zur Hauptstraße hinab und rechts weiter. Bald nehmen wir die beschilderte Rechtsabzweigung „Domus de Janas Sant' Andria Priu“. Kurz nach der Landkirche Santa Lucia (rechts) kommt links die archäologische Stätte Sant' Andria Priu (104,5 km). In einer Trachytwand des Monte Donna öffnen sich hier eindrucksvolle Höhlengräber aus der späten Jungsteinzeit. Solche Felskammer-Nekropolen waren später den Menschen ein wenig unheimlich. Man glaubte, hier würden Feen (sardisch jana, abgeleitet von der römischen Jagdgöttin Diana) hausen, und nennt sie daher Feenhäuser (domus de janas).

Wir fahren zur Hauptstraße zurück und rechts weiter. Es geht bald geradeaus an einer Linksabzweigung vorbei („Bono/Foresta Burgos“). Links kommt die Mineralwasserfabrik Santa Lucia (111 km). Die Straße schlängelt sich allmählich in eine waldigere Landschaft empor und erreicht schließlich die mit verstreuten Korkeichen bestandene Hochebene des Pranu Mannu. Im Frühjahr bildet Affodill ein weißes Blütenmeer. An einer Straßengabelung (119,5 km) halten wir uns rechts. An der nächsten Straßenverzweigung (121 km) biegen wir erneut nach rechts („Frida/Bolotana“).

Es geht an einer Rechtsabzweigung vorbei (128,5 km), die zur Villa Piercy beschildert ist, in Richtung Nuoro/Bolotana weiter. Kurz danach fahren wir an einer Linksabzweigung („Foresta Burgos“) vorbei geradeaus in Richtung Illorai weiter. Wir nehmen die nächste Linksabzweigung („Esporlatu/Burgos“) und folgen der Straße am bewaldeten Steilhang der Catena del Goceano bergab. Vor uns taucht der Bergkegel von Burgos mit der Burgruine auf; malerisch liegt das Dorf daneben im Sattel. An Esporlatu und der beschilderten Rechtsabzweigung nach „Bottidda/Bono“ vorbei geht es weiter nach Burgos. An einer Gabelung, die in beide Richtungen nach Burgos beschildert ist, halten wir uns links und fahren nach Burgos hinauf (142 km). Die Burg wurde in beherrschender Lage erbaut, um den südlichen Zugang des Goceano zu kontrollieren, einer fruchtbaren Niederung, die vom Tirso durchflossen wird.

Anschließend fahren wir denselben Weg zurück, bis wir links nach Bottidda abbiegen. An der Straßenkreuzung in Bottidda (145,5 km) fahren wir links weiter. Mit schönen Ausblicken in den Goceano schlängelt sich die Straße am Hang entlang nach Bono (150,5 km). An der zentralen Straßenkreuzung biegen wir nach links in Richtung Rathaus, dann sogleich scharf nach rechts bergauf. Die Straße windet sich in Haarnadelkurven am waldigen Hang zum Pass Ucc' Aidu empor (158 km), dem Ausgangspunkt von Wanderung 21. Links erhebt sich der von Antennen gekrönte Gipfel des Monte Rasu. Die Straße führt nun durch die Wälder der Catena del Goceano und passiert die Forststation (162 km). Wir fahren an einer Linksabzweigung zur Foresta di Burgos vorbei (164 km) in Richtung Ittireddu weiter. Die Straße führt durch das Tal des Riu Mannu und verläuft dann auf der Basalthochebene Pranu Mannu. Wir fahren an einer Linksabzweigung vorbei (170 km) geradeaus in Richtung Ozieri/Ittireddu weiter. Am Rande der Hochebene öffnet sich ein weiter Blick in die vulkanisch geprägte Landschaft der Alvernia Sarda.

Es geht an mehreren Abzweigungen vorbei stets geradeaus weiter. Schließlich fahren wir direkt auf Ittireddu zu, das vor uns oben am Hang liegt - links von einem Schlackenkegel. Kurz vor Ittireddu kommt eine Straßenkreuzung (177,5 km), an der wir links abbiegen („Pont'Ezzu/Partulesi/San Giacomo“). Das Sträßchen verläuft in einer Talniederung und biegt schließlich nach rechts (179 km).

Wir fahren auf dem Sträßchen weiter und passieren das Kirchlein San Giacomo (179,5 km). Bald danach zweigt links die gepflasterte Zufahrt zu den Domus de Janas Partulesi ab (180 km). Wir kommen durch Ittireddu (181,5 km), verlassen das Dorf nach Norden und passieren weitere Domus de Janas (Wegweiser). Schließlich stoßen wir auf eine Querstraße (SS128bis) und fahren links weiter. Bald überqueren wir den Riu Mannu und die Bahnlinie. An einer Straßenverzweigung halten wir uns links. Es geht an einer Linksabzweigung vorbei nach Mores (190,5 km). Auffällig ist der hohe klassizistische Kirchturm der Pfarrkirche. Die Ortschaft  im Herzen des Logudoro hat viel zu bieten, u.a. das Gigantengrab Sa Covacadda. Wir fahren geradeaus durch den Ort und danach zunächst in Richtung Sassari, bis wir die beschilderte Rechtsabzweigung nach Ardara nehmen. Die Straße führt an dem markanten Tafelberg des Monte Santo vorbei, und wir erblicken im Hintergrund einige Vulkankegel.

An einer Linksabzweigung vorbei, die wir später nehmen werden, geht es nach Ardara (201,5 km). Heute ein unbedeutendes Dorf, war es im Mittelalter die Hauptstadt des Kleinkönigkreichs Torres. Wir fahren geradeaus durch Ardara und biegen am Ortsende nach rechts, um die Kirche Santa Maria del Regno zu erreichen. Dieser so genannte „schwarze Dom“ steht auf einer Terrasse unterhalb der Ortschaft und zeugt von der einstigen Bedeutung des Ortes.

Anschließend fahren wir denselben Weg zurück, bis wir die beschilderte Rechtsabzweigung nach Siligo nehmen. Es geht nun rechts um den Monte Santo. Am rechten Straßenrand kommt die Terme di Mesu Mundu/Chiesa Santa Maria di Bubalis (7.-9.Jh.; 210 km). Unmittelbar danach überqueren wir die Autobahn. Bald stoßen wir auf die Biegung einer breiteren Straße und fahren geradeaus (links) nach Siligo weiter. Wir kommen durch Siligo (213 km) mit seinem gepflegten Ortsbild und viel Blumenschmuck - fast hat es den Anschein, als wolle man der harten Realität von Gavino Leddas berühmtem autobiographischen Roman Padre Padrone einen lieblichen Anstrich geben.

Es geht weiter nach Bessude (216,5 km). Danach fahren wir zu einer Straßenverzweigung am Ortsrand von Thiesi (220,5 km) und hier links weiter. Diese Umgehungsstraße führt uns an Thiesi vorbei und mündet auf eine Querstraße, auf der wir links weiterfahren. Bald geht es geradeaus („Carlo Felice“) an einer Rechtsabzweigung nach Cheremule vorbei. Dann fahren wir an der Linksabzweigung nach Torralba vorbei und unter der Autobahn hindurch. Kurz danach kommt rechts der berühmte Nuraghe Santu Antine (228 km).

Wir fahren ein kurzes Stück weiter, bis wir am Bahnhof nach links biegen. An der nächsten Straßenverzweigung biegen wir erneut nach links. Das Sträßchen führt an der Kirche N. S. de Cabu Abbas (links) vorbei, überquert die Autobahn und stößt auf eine Querstraße, die uns rechts nach Torralba führt (235 km).

Wir fahren geradeaus nach Bonnanaro weiter (238 km). Hier nehmen wir die Linksabzweigung „Centro/Borutta“ und fahren durch den Ort. Danach kommen wir durch Borutta (240,5 km). Bald nach dem Ortsende nehmen wir in einer Rechtsbiegung die beschilderte Linksabzweigung, halten uns sogleich an einer Gabelung links und erreichen die Kirche San Pietro di Sorres (242 km).

Wir fahren zur Hauptstraße zurück und links weiter. Schließlich stoßen wir wieder auf die Straße nach Thiesi und fahren rechts bis zum Ortseingang zurück. Hier biegen wir zunächst nach links, an der alsbald folgenden Verzweigung jedoch nach rechts (Wegweiser „Ittiri/Alghero“; 246 km). Nach kurzer Fahrt nehmen wir die Linksabzweigung nach Romana, fahren also nicht geradeaus nach Alghero weiter. Wir kommen durch waldiges Hügelland. An einer Straßengabelung geht es rechts nach Romana weiter. Am Ortseingang folgen wir der Querstraße nach links (Wegweiser „Villanova Monteleone“) und kommen nun durch Romana (263,5 km). Wir lassen den Ort hinter uns, stoßen auf die SS292 und fahren rechts nach Villanova Monteleone weiter.

Kurz vor dem Temo-Stausee nehmen wir die Rechtsabzweigung (267,5 km) nach Monteleone Rocca Doria und fahren in steilen Serpentinen zum Ort hinauf (268,5 km). Wie ein Adlerhorst liegt der kleine Ort auf einem steil aufragenden Kalksteinklotz, in dessen Flanke sich die gewaltige Scharte eines Steinbruchs öffnet. Der Ort wurde zusammen mit der gleichnamigen Burg von der genuesischen Adelsfamilie Doria im 13. Jh. gegründet. Während der ersten Hälfte des 15. Jh. wurde Monteleone Rocca Doria durch aragonesische Truppen besetzt. Drei Jahre lang, von 1433 bis 1436, hielt man der Belagerung stand, war jedoch schließlich wegen Hungersnot zur Kapitulation gezwungen. Die Burg wurde daraufhin geschleift; ihre Ruinen sind heute noch am Ortsrand zu sehen. Die meisten Einwohner siedelten damals in das nahe Villanova Monteleone über, die „Neustadt Monteleone“.

Wir fahren wieder bergab und setzen die Fahrt auf der SS292 fort. Die Straße führt über zwei Seitenarme des Temo-Stausees. Bald kommt rechts die Necropoli preistorica di Puttu Codinu (274,5 km). Die Anlage besteht aus 9 Grabhöhlen, die in den anstehenden Kalkstein gehauen wurden. Wie alle domus de janas auf Sardinien stammen sie aus der späten Jungsteinzeit. Die Eingänge waren ursprünglich mit Steinplatten verschlossen; seitlich sind noch die Löcher für die Holzbalken zu sehen. Deutlich erkennbar verlaufen Abflussrinnen im Boden des Felsgangs und um den Eingang herum.

Die Fahrt führt durch Villanova Monteleone (281 km) weiter. Danach öffnet sich ein herrlicher Weitblick auf den Nordwesten Sardiniens, während sich die Straße in vielen Serpentinen nach Alghero hinabschlängelt (304 km).