Gallura & Anglona

AUTOTOUR - GALLURA UND ANGLONA

Palau  - Porto Cervo  - San Pantaleo  - Arzachena  - Aggius  - Tempio  - Passo del Limbara  - Chiaramonti  - Martis  - Bulzi  - Castelsardo

Gesamttour 250 km; etwa zwei Tage

 

Im Nordosten Sardiniens erstreckt sich die Granitlandschaft der Gallura. Mit ihren unzähligen Buchten, bizarren Granitklippen und den vorgelagerten Inseln, die sich aus dem türkis bis azurblau leuchtenden Meer erheben, ist die galluresische Küste von überwältigender Schönheit. In den 1960er Jahren begannen Prinz Karim Aga Khan, Oberhaupt einer moslemischen Glaubensgemeinschaft, und sein Konsortium mit dem Ausbau der Costa Smeralda („Smaragdküste“) zum exklusiven Ferienparadies für den Jetset. Unter strengen Auflagen und Beteiligung renommierter Architekten wie Jacques Couëlle entstanden entlang eines 55 km langen Küstenstreifens nördlich von Olbia gehobene Hotels, Residenzen, Jachthäfen und Golfplätze. Ganz im Gegensatz zum betriebsamen und mondänen Leben an der Küste präsentiert sich das Innere der Gallura bis heute als urwüchsiges Bergland. Wieder anders ist der Charakter der westlich anschließenden Anglona mit ihren großen Bauerndörfern und romanischen Pisanerkirchen. Vulkanische Trachyte und Tuffe im Wechselspiel mit tertiären Sedimenten geben dieser Schichtstufenlandschaft ihr Gepräge. Stolz wie ein Adlerhorst erhebt sich die alte Burgruine von Castelsardo hier an der Küste.

Unsere Fahrt beginnt in Palau (4500 Einw.), einem Hafenort mit Fährverbindung nach Maddalena. In der Meerenge zwischen Palau und Korsika erstreckt sich der aus etwa 60 Inseln und felsigen Eilanden bestehende Maddalena-Archipel. Die Inseln und das Meeresgebiet stehen als Nationalpark unter besonderem Schutz. Infos zum Parco Nazionale dell'Arcipelago di La Maddalena hier und auf dieser Internetpräsenz.

Bei der Ortseinfahrt von Palau biegen wir an der Straßenverzweigung mit Ampel scharf nach rechts (braune Wegweiser “Molo turistico/Roccia dell'Orso”). Wir folgen der Straße stets geradeaus und fahren an einer scharfen Rechtsabzweigung (“Le Saline/Cannigione”) vorbei, bis wir am Capo d'Orso (Snackbar) auf eine Straßengabelung stoßen. Hier stellen wir das Auto ab, um den berühmten Bärenfelsen zu erklimmen.

Dazu gehen wir die Straße nach links, bis links (neben einem gebührenpflichtigen Parkplatz) der ausgeschilderte Fußweg abzweigt. Er steigt über Felsen an und schhlängelt sich in einigen Kehren empor. Auf der Anhöhe steht ein alter militärischer Ausguck. Von hier folgen wir rechts dem grob steingepflasterten Weg (blasser schwarzer Pfeil) kurz bergab und dann zum Bärenfelsen (Roccia dell’Orso) hinüber. Unter der überhängenden Felswand erwartet uns ein hinreißender Ausblick auf den Maddalenen-Archipel vor der Nordostspitze Sardiniens. Als größte Inseln sind Maddalena und Caprera der Küste vorgelagert. Jenseits der Meerenge Bocche di Bonifacio ist Korsika in der dunstigen Ferne erkennbar. Wir begeben uns wieder zum Ausguck und steigen nun über einige Felsen, bis sich aus der richtigen Perspektive betrachtet der “Bär” vor uns erhebt.

Vom Capo d'Orso fahren wir auf der Straße zurück, bis wir schräg links die Abzweigung nach >Le Saline/Cannigione< nehmen. Wir folgen der Straße zunächst geradeaus und biegten dann links nach “Cannigione” ab. Bald überqueren wir einen nicht asphaltierten Damm zwischen einer Meeresbucht und einem Strandsee, der sich landeinwärts erstreckt. Die Küstenstraße schlängelt sich am Golfo di Saline entlang. Wir passieren die Feriensiedlung Cannigione am wunderschönen, weit in die Küste eingeschnittenen Golfo di Arzachena. Schließlich nehmen wir die beschilderte Linksabzweigung nach Baia Sardinia (geradeaus geht es nach Arzachena). Wir stoßen auf eine Querstraße und fahren links in Richtung “Baia Sardinia/Porto Cervo” weiter. Kurz vor Erreichen der Feriensiedlung Baia Sardinia nehmen wir die beschilderte Rechtsabzweigung nach Porto Cervo/Olbia. Links kann man einen kurzen Blick auf den kleinen Jachthafen Porto Quato erhaschen, der in einer engen Bucht liegt.

Es geht an den Abzweigungen nach Pitrizza und Lisca di Vacca vorbei, ehe wir auf eine Vorfahrtsstraße stoßen und rechts nach Porto Cervo (Schild) weiterfahren. Wir fahren an der Linksabzweigung “Porto Cervo Marina” vorbei, biegen jedoch etwa 300 m danach links nach Porto Cervo. Nach etwa 150 m nehmen wir in der Rechtskurve links die Via Stella Maris. (Vorsicht, diese Kurve ist etwas unübersichtlich.) Die Straße führt uns direkt zur berühmten, 1968 erbauten Kirche Stella Maris (“Meeresstern”). Der moderne Bau von Michele Busiri-Vicci greift Elemente traditioneller sardischer Architektur auf. Wir fahren nach Porto Cervo weiter und parken auf dem Parkplatz an der rechten Straßenseite. Von hier folgen wir dem Fußweg in das Zentrum hinab. Porto Cervo ist der exklusive, ganzjährig bewohnte Hauptort der Costa Smeralda.

Wir fahren auf der Straße weiter, vorbei an der ausgeschilderten Linksabzweigung nach Porto Cervo Centro, und passieren weitere Parkplätze. Dann stoßen wir wieder auf die Hauptstraße und fahren links in Richtung Arzachena/Olbia weiter. Schließlich nehmen wir die beschilderte Linksabzweigung nach Olbia/Cala di Volpe. Kurvenreich schlängelt sich die Straße bergab. Bald kommt eine Straßengabelung, an der wir zunächst geradeaus in Richtung >Romazzino/Golf< weiterfahren (rechts geht es nach Olbia). Rechts steht das luxuriöse Hotel Cala di Volpe, wo jener >Spion, der mich liebte< (James Bond) einst abgestiegen ist (42 km). Es wurde Anfang der 1960er Jahre im Stil einer Ritterburg von dem französischen Architekten Jaques Couelle erbaut. Etwa 400 m danach (gegenüber der Zufahrt zum Hotel Il Piccolo Golf) führt ein Weg scharf rechts durch Gebüsch zur Sandbucht, von wo sich ein guter Blick über Jachten hinweg auf das legendäre Hotel bietet.

Wir kehren zu der Straßengabelung zurück (44,5 km) und biegen nun nach links (>Olbia/Golfo Aranci<). Von einem Parkplatz auf der linken Straßenseite (46,5 km) bietet sich ein herrlicher Blick auf die Küstenlandschaft. Wir stoßen auf eine Querstraße (53 km) und fahren rechts in Richtung San Pantaleo/Arzachena weiter. Vor uns erheben sich eindrucksvolle Granitkämme. Am rechten Straßenrand kommt ein Parkplatz bei einem Heiligenschrein (57,5 km), der einen schönen Blick auf die Landschaft gewährt. In San Pantaleo (58,5 km) halten wir uns rechts in Richtung Arzachena. Die Straße schlängelt sich in Serpentinen bergab. Wir stoßen auf eine Querstraße (62 km) und fahren links nach Arzachena weiter. Bald geht es geradeaus an der Rechtsabzweigung nach Baia Sardinia vorbei in Richtung Arzachena weiter. Wir stoßen auf die Hauptstraße SS125 (64,5 km) und fahren rechts nach Arzachena weiter. Rechts kommt der Parkplatz am Museo Malchittu (66,5 km), wo wir die Fahrt unterbrechen, um einen kleinen Spaziergang (40 Min. hin und zurück) zum Megarontempel Malchittu zu unternehmen. Das insgesamt primitiv wirkende Bauwerk aus Trockenmauern wird auf die Zeit um 1500 v.Chr. datiert. Es besitzt eine rückwärtige Apsis und ist bis auf das einstige hölzerne Giebeldach fast vollständig erhalten. Ein Fenster über dem Türsturz (Architrav) dient der Druckentlastung.

In Arzachena (69 km) nehmen wir unmittelbar hinter einer Ampel die beschilderte Linksabzweigung nach Tempio/Calangianus/Luogosanto (Viale P. Dettori). Dann (72 km) biegen wir rechts ab (Wegweiser >Tomba dei Giganti Coddu Vecchiu<). Nach 2 km nehmen wir die beschilderte Linksabzweigung (74 km), die uns nach 400 m zum Besucherzentrum an der Tomba dei Giganti Coddu Vecchiu führt. Das Gigantengrab entstand in zwei Bauphasen: Einem Ganggrab (18.-16. Jh. v.Chr.) wurde in nuraghischer Zeit (16.-12. Jh. v.Chr.) eine Exedra, d.h. ein halbkreisförmiger Vorplatz für kultische Zwecke und Opferriten, mit der 4 m hohen zentralen Portalstele angefügt. Diese Stele ist mit einem Rand in Hochrelief und einer kleinen Türöffnung ausgestattet, die den einzigen Zugang zur einstmals vollständig abgedeckten Grabkammer bot. Giganten waren die damaligen Menschen übrigens keineswegs, sondern für heutige Verhältnisse eher kleinwüchsig; einzig die monumentalen Ausmaße dieser Grabanlagen haben ihnen später zu ihrem Namen verholfen.

Wir fahren die 400 m zurück und auf der Straße weiter. Dann (77,5 km) nehmen wir die beschilderte Rechtsabzweigung, folgen dem Hauptweg im leichten Linksschwenk (78,5 km) und parken neben einem größeren Gebäude (79,5 km). Nach links kann man auf dem Feldweg einen 10-minütigen Spaziergang zu einer Grabanlage aus der späten Jungsteinzeit machen. Der Weg führt zunächst an zwei Gehöften (zunächst auf der rechten, dann der linken Seite) vorbei, ehe am rechten Wegesrand die Nekropole von Li Muri (3500-2700 v.Chr.) kommt. Mehrere Steinkisten, die stark an Dolmen erinnern, dienten einst als Grabstätte. Die Steinkisten sind kreisförmig von senkrecht aufgerichteten kleineren Steinplatten umgeben, die einst die heute verschwundenen, aus Erde aufgeschütteten Grabhügel (tumuli) einfassten. Daneben stehen kleine Steinkisten für Opfergaben und mehrere umgestürzte Menhire.

Wir kehren zum Auto zurück und fahren geradeaus auf dem breiten Schotterweg weiter. Nach 500 m parken wir links auf dem Parkplatz, um die Tomba dei Giganti Li Lolghi zu besuchen (80 km). Das Gigantengrab mit seiner hohen Portalstele steht frei auf einer kleinen Anhöhe. Es scheint durch die Verlängerung eines älteren Steinkistengrabes (1800-1600 v.Chr.) entstanden zu sein und war einst mit einem großen ellipsenförmigen Tumulus (27 m Länge) bedeckt. Gigantengräber sind daher wohl als Weiterentwicklung einfacherer Grabformen (Steinkisten und Dolmen) zu verstehen. Wie bei Coddu Vecchiu besitzt die Portalstele einen Rand mit Hochrelief, eine Meisterleistung für die damalige Zeit.

Wir fahren zur Asphaltstraße zurück und rechts weiter. Die Fahrt führt nun allmählich in das urwüchsige Innere der Gallura. Das dünn besiedelte Granitbergland umfasst den gesamten Nordosten Sardiniens. Der kristalline Grundgebirgssockel der Insel tritt hier in weißen, gelben und rötlichen Graniten zutage, die sich als lange gezackte Bergkämme (serras) erheben. Lichte, schier endlose Korkeichenwälder, magere Viehweiden und verstreute Gehöfte (stazzi), eine für Sardinien sonst untypische Siedlungsform, prägen das Bild. Einwanderer aus Korsika waren es, die seit dem 17. Jahrhundert die Gallura besiedelten und das Wohnen in stazzi der dörflichen Gemeinschaft vorzogen.

Rechts kommt ein Parkplatz, von wo ein Treppenweg über 100 Höhenmeter zur Ruine des Castello di Balaiana und der Capella di San Leonardo (12. Jh.) ansteigt. Danach fahren wir an der Rechtsabzweigung zum Castello di Baldu vorbei. In Luogosanto (2000 Einw.) folgen wir der Ausschilderung nach Tempio durch den Ort. Danach geht es in Serpentinen in ein Tal hinab, wo wir auf die Querstraße SS133 stoßen und links in Richtung Tempio weiterfahren. In Serpentinen windet sich die Straße allmählich bergauf und verläuft dann geradlinig über eine Hochebene durch eine typisch galluresische Landschaft, spärlich besiedelt und von lichten Korkeichenwäldern und Viehweiden bedeckt; vor uns erheben sich die Granitkämme von Aggius.

Wir fahren an der Rechtsabzweigung nach Agliento vorbei, nehmen jedoch bald danach die Rechtsabzweigung nach Aggius. Dann nehmen wir die Rechtsabzweigung “Trintità D'Agultu/Badesi/Valle d'Oria”. Erneut kommen wir durch eine von Granitkämmen eingerahmte Beckenlandschaft. Dann nehmen wir die Linksabzweigung “Panoramica di Aggius” und fahren nun direkt auf das Granitgebirge zu. An einer Querstraße biegen wir nach rechts. Sogleich kommt rechts bei einer Bauruine ein Parkplatz, wo man den Ausblick auf die phantastischen Granitformationen der sogenannten Valle della Luna in Ruhe genießen kann. Weitere Parkbuchten bieten die Möglichkeit, anzuhalten und die gewaltige Felskulisse zu bestaunen. Rechts in einer Senke liegt der Laghetto Santa Degna, ein Teich in einem kleinen Park mit Picknicktischen und Bänken. Danach gelangen wir nach Aggius (1600 Einw.) hinein und stoßen auf die Dorfstraße. Ein ehemaliger Gutshof beherbergt das sehenswerte heimatkundliche Museum Museu Etnografico ‘Oliva Carta Cannas’. Die Fahrt führt nach rechts auf der Hauptstraße weiter. Links kommt eine Aussichtsterrasse mit schönem Blick auf den Ort, dessen Häuser ausgebreitet am Fuße der zerklüfteten Granitkämme stehen.

Wir stoßen auf die SS127 und fahren links nach Tempio Pausania (14000 Einw.) weiter. Umringt von Bergen und immergrünen Eichenwäldern, ist es die freundliche Hauptstadt der Gallura. Der reizvolle Ortskern mit seinen alten Häusern aus grauem unverputzen Granit hat bis heute sein historisches Ambiente bewahrt. Mit den benachbarten Dörfern Calangianus und Aggius bildet Tempio das Zentrum der sardischen Korkindustrie. Sehr sehenswert ist das Museo del sughero (Via S. Francesco 3, Calangianus), untergebracht im wunderschönen Komplex eines ehemaligen Kapuzinerklosters. Das Museum zur Korkverarbeitung zeigt alle Stationen der Korkproduktion. Führung auch auf englisch.

Es geht geradeaus durch die Stadt in Richtung Olbia, bis wir direkt hinter den Bahngleisen die beschilderte Rechtsabzweigung nach Oschiri nehmen. Wir stoßen auf eine Vorfahrtsstraße und fahren links weiter. Bald lassen wir Tempio hinter uns. Die Straße schlängelt sich allmählich in eine grüne waldreiche Landschaft und führt an der beschilderten Linksabzweigung “Monte Limbara/Località Valliciola” vorbei. Dieser Abstecher (Stichstraße) steigt in Serpentinen etwa 6 km zur Località Valliciola an den Hängen des Monte Limbara an. Hier an den Forststation liegt ein Picknickplatz; Wanderwege führen in verschiedene Richtungen. Das Sträßchen steigt weiter zum Gipfelbereich des Monte Limbara an, der leider von einem gespenstischen Wald aus Sendemasten verschandelt ist (Warnung vor Elektrosmog).

Die Autotour führt auf der SS392 weiter. Am linken Straßenrand kommt der schattige Picknickplatz Fundu di Monti mit Sitzbänken aus Stein und einer guten Quelle. Die Straße schlängelt sich in einem Tal durch waldreiches Bergland stetig bergauf und führt schließlich über den Passo del Limbara.

In vielen Serpentinen geht es nun bergab. Allmählich kommt der Lago del Coghinas in Sicht. Wir fahren an einer Rechtsabzweigung (“Coghinas”) vorbei und überqueren bald danach den Stausee. Dann erreichen wir die Schnellstraße SS199 und fahren rechts in Richtung Sassari weiter. Nach 3 km biegen wir rechts ab, stoßen sogleich auf eine Vorfahrtsstraße und fahren links in Richtung Tula/Castro. Nach gut 1 km erreichen wir den großen Parkplatz an dem wunderschönen romanischen Wallfahrtskirchlein N. S. di Castro.

Wir kehren auf demselben Weg zur Schnellstraße zurück und fahren rechts in Richtung Sassari weiter, bis wir rechts nach Martis abbiegen (beschildert). Bald geht es an der Rechtsabzweigung nach Tula vorbei geradeaus in Richtung Chiaramonti weiter. Ringsum breitet sich baumloses Weideland aus; weithin sichtbar thront rechts auf der Anhöhe ein Nuraghe. Unsere Straße schlängelt sich allmählich zur Trachythochebene des Monte Sassu empor, die sich rechts vor uns erhebt; an den Hängen stehen viele Olivenbäume. Auf der Hochebene erstrecken sich dann lichte Korkeichenhaine, die nur ab und zu von Feldern unterbrochen sind; im Hintergrund erhebt sich das gewaltige Limbara-Massiv.

Wir überqueren die Schnellstraße SS672. Danach führt unsere Straße in Serpentinen die nächste Hochebene hinauf, die diesmal aus Kalkstein besteht. An der Kreuzung am Ortseingang von Chiaramonti halten wir uns schräg links. Überragt von der Burgruine des Castello dei Doria liegt der Ort auf einer Kalksteinkuppe. Zu Fuß gelangt man durch die engen Altstadtgassen zur Burgruine hinauf, von wo sich ein herrlicher Weitblick ins Umland bietet. Unten im Ort liegt rechts an der Hauptstraße ein schattiger Park, ebenfalls ein gutes Rastplätzchen. Wir folgen der Hauptstraße weiter durch den Ort und fahren an der Straßengabelung nach rechts bergab.

Nach kurvenreicher Fahrt erreichen wir das malerische Martis, das ebenfalls in einem Kalksteingebiet liegt. Am östlichen Ortsende nehmen wir die Rechtsabzweigung mit dem Wegweiser “Foresta pietrificata Carrucana 1 km”. Bald kommt eine Gabelung, an der wir rechts der Einbahnstraße folgen. Nach kurzer Zeit erblicken wir links einen mit Steinmäuerchen umfriedeten Wiesenhang, auf dem versteinerte Wacholder-Baumstämme aus dem Tertiär verstreut herumliegen. Unten am schilfbestandenen Bachlauf liegt ein eingezäunter kleiner Rastplatz. Wir folgen weiter der Einbahnstraße, halten uns an der nächsten Gabelung links und stoßen danach wieder auf unseren Hinweg, den wir nach rechts zur Hauptstraße zurück hinauffahren. Dann geht es nach rechts auf der Hauptstraße (SS127) weiter.

Wir unterqueren bald die Bahnlinie; ringsum erheben sich Tafelberge. Wir kommen durch Laerru und biegen 2 km danach links in Richtung Castelsardo ab. Nach gut 2 km nehmen wir die Rechtsabzweigung zur Kirche San Pietro delle Immagini (di Simbranos). Das Betonsträßchen führt zu der wunderschönen spätromanischen Landkirche im typisch pisanischen Stil hinab, die einsam in der Niederung steht. Streifen aus weißem Kalkstein und rötlichem Trachyt gliedern das Bauwerk. Trachyt steht in der Niederung an, während die Hochebene aus Kalkstein aufgebaut ist - eine stufige Abfolge, wie sie für die Landschaft der Anglona charakteristisch ist.

Wir fahren weiter und passieren Bulzi. Dahinter führt die Straße wieder auf eine Kalksteinhochebene. Am Ortseingang von Sedini weist links ein gelber Wegweiser “Domus de Janas” auf einen Felsen mit Wohnhöhlen hin. Im Ortszentrum von Sedini liegt eine schattige Grünanlage mit Bänken. Von Sedini konnte man früher auf der SS143 über einsame Hochebenen in Richtung Castelsardo weiterfahren, doch ist diese Straße gesperrt. So muss man in weitem Bogen der Ausschilderung nach Castelsardo folgen. Strategisch liegt der Ort auf einer ins Meer ragenden Felsnase, gekrönt von einer mittelalterlichen Burgruine, die einst dem genuesischen Adelsgeschlecht der Doria gehörte.